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Fast ein Jahrhundert ist vergangen, seit die Baugenossenschaft Dormagen im Dezember 1926 gegründet wurde. Die Stadt hat sich seitdem mehrfach verändert und mit ihr die Wohnquartiere, für die die Genossenschaft Verantwortung trägt. Historische Fotografien aus dem Jubiläumsbuch zeigen eindrucksvoll, wie intensiv die Entwicklung in Dormagen verlaufen ist.
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Dormagen damals und heute: 100 Jahre BGD im Wandel
Vom Wiederaufbau zum Wachstumsschub (1950er Jahre)
Nach dem Krieg wuchs Dormagen schneller, als die Verantwortlichen erwartet hatten. Innerhalb von etwa 15 Jahren verdoppelte sich die Bevölkerung und überschritt 1962 erstmals die Marke von 15.000 Einwohnern. Für die Stadt Dormagen bedeutete dies, dass sie in den 1950er Jahren nahezu ununterbrochen bauen und bauen lassen mussten, um dem Bedarf gerecht zu werden. Die Baugenossenschaft Dormagen eG errichtete in Dormagen und Hackenbroich in nur fünf Jahren 54 Miethäuser mit insgesamt 155 Wohnungen, dazu 23 Kleinsiedlungen sowie 33 Eigenheime.
Mit dem erfolgreichen Abschluss der Arbeiten der Neubauten an der Friedrich-Ebert-Straße folgte 1955 das dahin größte Projekt der BGD: Ein Bauvorhaben mit 20 Miethäusern und 120 Wohnungen zwischen der Carl-Duisberg-Straße und der Ostpreußenallee. Die Verwaltung war zu dieser Zeit stark ausgelastet. Der Verwaltungsangestellte Willi Wulf übernahm daraufhin mit einer 75-Prozent-Stelle die Büro- und Buchhaltungsaufgaben der Geschäftsführung, konnte aber die organisatorischen und finanziellen Herausforderungen nicht dauerhaft bewältigen. In dieser Phase übernahm Heinrich Laier, der, bevor er bei der BGD angestellt war, bei einer anderen Wohnungsbaugenossenschaft in Leverkusen arbeitete, zunächst kommissarisch, später dauerhaft die Geschäftsführung. Seine Arbeit und die seiner Mitarbeitenden bildete die Grundlage für den wirtschaftlichen und organisatorischen Neuanfang der Baugenossenschaft Dormagen.

Der Wohnpark Horrem-Nord von 1960 bis 1973
Als das Bayerwerk in Dormagen in den 1960er Jahren erneut wuchs und zahlreiche neue Beschäftigte einstellte, entstand erneut ein hoher Bedarf an Wohnraum. Die Genossenschaft reagierte darauf mit einem Bauprogramm von 350 neuen Wohnungen. Da im Zentrum Dormagens kaum zusammenhängende Flächen verfügbar waren, verlagerte sich die Bautätigkeit nach Horrem.
In Luftbildern aus den frühen 1960er Jahren sind die ersten Bauten entlang der Heinrich-Meising-Straße, am Rotdornweg und am Weißdornweg, umgeben von großen Freiflächen, da der Stadtteil als solcher zu dieser Zeit erst entstand. Zwischen 1961 und 1973 errichtete die Genossenschaft in Horrem-Nord mehr als 900 Wohnungen.

Eigentumsprojekte und Siedlungsentwicklung ab Mitte der 1950er Jahre
Parallel zu den großen Mietwohnungsprojekten betreute die BGD von 1956 bis 1967 rund 1.000 Eigentumsprojekte. Dabei handelte es sich um Eigenheime, Kleinsiedlungen und Eigentumswohnungen in Dormagen, Hackenbroich, Delhoven und Sinnersdorf. Die Verwaltung dieser Häuser verschaffte der Baugenossenschaft Dormagen zusätzliche Einnahmen. Diese flossen wiederum in den Mietwohnungsbau zurück und ermöglichten der BGD, langfristig weitere eigene Wohnanlagen zu errichten. Besonders im Norden Hackenbroichs entstanden ab 1969 größere Eigenheimgebiete wie die Bereiche Am Notstall I und Am Notstall II.
Fusion der Genossenschaft Eigenbau mit der BGD
Die Baugenossenschaft Eigenbau mit Sitz in Delrath, gegründet 1949, erreichte bereits 1959 eine Bilanz von 320 gebauten Wohnungen, überwiegend Eigenheimen. Mietshäuser entstanden vor allem an der Gabrielstraße sowie an der Balgheimerstraße 48 bis 50. In den folgenden Jahren kamen weitere kleine Mietwohnungsanlagen hinzu, etwa an der Balgheimerstraße 52, an den Hausnummern 136 und 138, an der Ecke Kurt-Schumacher-Straße und Wilhelm-Zaun-Straße sowie in der Gerhart-Hauptmann-Straße und der Platanenstraße in Nievenheim. 1976 fusionierten die Genossenschaft Eigenbau und die Baugenossenschaft Dormagen. Etwa 240 Mitglieder sowie ungefähr 80 Wohnungen gingen damals in den Bestand der BGD über.

Rückbau, Modernisierung und neue Quartiere
Ein prägnantes Beispiel für einen besonders sichtbaren Wandel ist die Wohnhaus-Reihe in der Helbüchelstraße 2 bis 24, die 1927 errichtet wurde. Die Gebäude blieben fast 90 Jahre bestehen und wurden dann später zurückgebaut. Ab 2017 entstand an gleicher Stelle ein neues Wohnquartier mit modernen, barrierefreien Wohnungen für Seniorinnen und Senioren.
Weitere Bildvergleiche stammen aus der Heinrich-van-Achten-Straße und der Heimbachstraße. Sie zeigen deutlich, wie sich Gebäude, Fassaden und Außenbereiche im Laufe der Zeit verändert haben. Die historischen Aufnahmen dokumentieren die ursprünglichen Bauformen, während die neueren Bilder den Zustand in den 2010er Jahren zeigen. Dadurch lässt sich erahnen, wie sich die Wohnqualität und die Baustandards weiterentwickelt haben.

Ein Jahrhundert Wandel und Entwicklung
Die Baugenossenschaft Dormagen eG besteht seit nun fast einem Jahrhundert und wird im kommenden Jahr ihr hundertjähriges Jubiläum feiern. Die historischen Aufnahmen aus den 1950er und 1970er Jahren, ergänzt durch Bilder aus späteren Jahrzehnten, zeigen eine deutliche Entwicklung, die eng mit dem Wachstum der Stadt Dormagen verknüpft ist. Die BGD erschuf über Jahrzehnte hinweg Wohnraum, betreute Eigentumsprojekte, entwickelte neue Quartiere und erhielt bestehende Gebäude durch Modernisierung. Die Bildvergleiche verdeutlichen, wie sich Standorte wandeln und welche Rolle die Genossenschaft im Laufe der Zeit spielt.
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© Titelbild, Beitragsbilder und Vorschaubild: Baugenossenschaft Dormagen eG

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